Ayurvedische Heillehre & ayurvedische Küche
Ich bewundere die ayurvedische Heillehre sowie die ayurvedische Küche! In den vergangenen Jahren habe ich diverse Weiterbildungen und Workshops in diesem Bereich besucht. 2018 und 2019 habe ich selbst ayurvedische Koch-Workshops gestaltet und sogar auf Yoga-Retreats ayurvedisch gekocht.
Nicht nur in meiner privaten Gesundheitsberatung geht es um typgerechte Ernährung, die angelehnt ist an die ayurvedischen Doshas. Auch privat profitiere ich von der ayurvedischen Art zu kochen und Gewürze und Geschmacksrichtungen gezielt in der täglichen Ernährung einzusetzen.
In diesem Artikel möchte ich Dir mehr zur ayurvedischen Küche und den darin verwendeten Gewürzen erzählen. Gleichzeitig möchte ich Dir Impulse geben, wie du in kleinen Schritten Ayurveda in dein Leben integrieren kannst. Viel Spaß beim Lesen!
Bitte beachte, dass die ayurvedische Heillehre traditionell aus Indien ist. Das Ziel dieser Lehre ist es, langfristig körperlich, geistig und spirituell gesund zu sein. Als Europäerin dieser Zeit möchte ich nicht den Eindruck erwecken, mir diese tiefsinnigen Lehre unüberlegt anzueignen.
In den vergangenen Jahren habe ich jedoch die gesundheitsfördernden Vorteile diverser ayurvedischen Ansätze selbst erleben dürfen. Ich möchte an dieser Stelle meine Interpretation des Gelernten an Dich weitergeben.
Was macht die ayurvedische Küche so besonders?
Für mich persönlich ist die ayurvedische Küche so besonders, weil sie sehr individuell ist. Das bedeutet, dass man zunächst wissen muss, welche Anteile in einem selbst vorherrschend sind oder welche ausgeglichen werden dürfen. Mit diesem Wissen kann man dann in seinem eigenen Tempo und in der individuellen Intensität die Schräubchen in der täglichen Ernährung und im täglichen Leben drehen. So kann man langfristig das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit steigern.
Ein übergeordnetes Ziel der typgerechten ayurvedischen Ernährung ist es, das Verdauungsfeuer im Gleichgewicht zu halten und es bei Bedarf sanft zu stärken. Die Ernährung kann nur gesund und wohltuend sein, wenn sie richtig verstoffwechselt wird. Und nur mit mehr oder weniger reibungsloser Verdauungskraft können wir unsere höchstmögliche Gesundheit erreichen.
Natürlich spielen auch andere Faktoren, wie z.B. die Ausscheidung, der passende Lebensstil, die Jahreszeiten und Sport eine Rolle.
Die Mahlzeiten sollten nicht nur typgerecht, sondern auch regelmäßig sein. Grundsätzlich profitiert das Verdauungsfeuer von warmen Speisen und Getränken. Gerade abends, wenn das Verdauungsfeuer abnimmt, isst man am besten warm. Gekochte oder warme Speisen dürfen in der Regel bevorzugt werden. Jedoch gibt es je nach Typ und Verdauungskraft Unterschiede.
Kräuter und Gewürze werten jedes Gericht auf und können Ungleichgewichte eliminieren oder vorbeugen. In der ayurvedischen Heillehre wird auf frische und unbelastete Lebensmittel gesetzt. Grünes Blattgemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, geklärte Butter (Ghee), Honig und reife Früchte liegen da ganz weit vorn. Solche Lebensmittel fördern die körperliche, geistige und spirituelle Harmonie.
Fleisch, Fermentiertes, Tiefgefrorenes, Frittiertes, Fertigprodukte, Pilze und Reste werden als unsauber und gesundheitsschädlich betrachtet. In der heutigen Zeit kann es schwierig werden, sich komplett der ayurvedischen Heillehre hinzugeben. Dennoch gibt es auch Ausnahmen. Wenn man Resten von gestern frische Kräuter und 1 EL Ghee hinzufügt, soll wieder neue Energie in das Gericht fließen. Und frischgebackenen Müttern kocht man zur Stärkung z.B. eine Hühnerkraftbrühe.
Welche Gewürze eigenen sich für wen?
Die ayurvedische Küche bemüht sich alle 6 Geschmacksrichtungen in jeder Mahlzeit zu vereinen. Denn das soll Harmonie in das Essen bringen. Jedes Gericht darf süße, salzige, herbe, bittere, saure und scharfe Komponenten enthalten. Gewürze und Kräuter bringen neben den verwendeten Lebensmitteln diese Geschmacksrichtungen in ein Gericht.
In der ayurvedischen Küche beginnt man eine Mahlzeit mit etwas Süßem. Das öffnet die Geschmacksknospen und bereitet den Körper auf die kommende Mahlzeit vor. Am Ende wird die Mahlzeit mit etwas bitterem abgeschlossen. Das schließt die Geschmacksknospen und unterstützt die Verdauung.
Ingwer, Kardamom, Zimt, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Langer Pfeffer (Pippali), Asafoetida und Fenchelsamen sind z.B. Gewürze, die besonders für die Vata-Konstitution geeignet sind.
Asafoetida ist ein ganz typisch ayurvedisches Gewürz, das oft verwendet wird. Es kann Zwiebeln und Knoblauch in der Küche ersetzen. Asafoetida wirkt außerdem krampflösend, schmerzstillend, antiseptisch und blähungstreibend. Dieses Gewürz ist eine gute Ergänzung zu Suppen, Eintöpfen, Currys und Dals.
Knoblauch und Zwiebeln gehören zu den sogenannten rajasigen Nahrungsmitteln. Diese können auf der einen Seite Unruhe fördern, Knoblauch jedoch wird als besonderes Regenerationsmittel gesehen. Es fördert u.a. die Menstruation, den Leberstoffwechsel und wirkt antiseptisch. Ich persönlich verwende sehr gerne Knoblauch und Zwiebeln, da sie als wertvolles Futter für die nützlichen Darmbakterien dienen.
Für die Pitta-Konstitution eignen sich z.B. Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel, Safran und Curryblätter. Bei Koriander kann man die frischen Blätter oder die getrockneten Samen verwenden. Beides wirkt kühlend und verdauungsfördernd.
Eine stark ausgeprägte Kapha-Konstitution profitiert von allen Gewürzen und Kräutern, außer Salz. Am besten werden anregende Gewürze, wie Ingwer, Cayennepfeffer und Ajwan verwendet. Ajwan wird auch Selleriesamen genannt und wirkt stimulierend sowie krampflösend.
Üblicherweise haben Menschen eine Mischung aus mehreren Anteilen. Je nachdem wie die individuelle Konstitution aussieht und welche Jahreszeit herrscht, können die Gewürze in den Mahlzeiten dann variieren.
Wie kannst Du die ayurvedische Küche in Deinen Alltag integrieren?
- verwende mehr Gewürze & Kräuter in deiner täglichen Küche
- trau dich neue Gewürze & Kräuter auszuprobieren
- achte auf regelmäßige Mahlzeiten
- koche so oft es geht frisch & nutze geklärte Butter (Ghee) dazu
- gestalte Deine Gerichte saisonal
- bevorzuge Lebensmittel, Gewürze & Kräuter aus biologischer Erzeugung
- vermeide stark verarbeitete Nahrungsmittel mit künstlichen Zusatzstoffen
- trinke bevorzugt warme Getränke
- ernähre Dich vollwertig und achte auf eine regelmäßige Ausscheidung
- lade mehr Entspannung und Bewegung in Dein Leben ein
Ich freue mich, wenn dir dieser Artikel gefällt! Wenn Du mehr zur typgerechten Ernährung lesen möchtest, findest Du einen Artikel von mir dazu: hier. Gerne helfe ich Dir mit meiner privaten Gesundheitsberatung persönlich auf Deinem individuellen Weg zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit.
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