Typgerechte Ernährung
Was bedeutet typgerechte Ernährung? Und warum kann sich eine auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Art zu Essen, positiv auf das Wohlbefinden ausüben?
In diesem Artikel stelle ich dir vor, welche Ernährungs- und Körpertypen es gibt. Es gibt wertvolle Tipps zu den jeweiligen Typen und außerdem schreibe ich über die erfolgreiche Umsetzung typgerechter Ernährung in meiner Arbeit als Gesundheitsberaterin.
Es gibt übrigens Empfehlungen, die allen Konstitutionstypen guttun. Genauso gibt es individuelle Empfehlungen, die helfen können, den eigenen Konstitutionstyp zu stärken und spezifische Ungleichgewichte in der Verdauung zu regulieren. In meinem Ernährungs-Guide “PIMP YOUR GUT” gehe ich näher auf mögliche Ungleichgewichte in der Verdauung und passende Maßnahmen ein.
Welche Konstitutionstypen gibt es?
Typgerechte Ernährung ist meiner Meinung nach eine Sache des individuellen Konstitutionstypen.
In der westlichen Heillehre wird zwischen drei sogenannten Konstitutionstypen unterschieden. Es gibt den Empfindungstyp, den Bewegungs- und auch den Entspannungstyp. Allein die Namen lassen dich wahrscheinlich gewisse Schlüsse über die Körper und Gemüter der verschiedenen Typen ziehen.
Bei der Bestimmung des Konstitutionstypen kann aber nicht rigide abgegrenzt werden. In der Regel hat jeder Mensch unterschiedliche Anteile aller drei beschriebenen Typen. Ich selbst und der Großteil meiner KlientInnen haben eine dominante Mischung aus zwei der Konstitutionstypen. Es lohnt sich meiner Erfahrung nach sehr, zu wissen, welche Anteile am stärksten vertreten sind. Mit typgerechter Ernährung können so häufig gesundheitliche Probleme aufgelöst und das Wohlbefinden gesteigert werden.
Der Körpertyp eines Menschen kann demnach mehr dem einen Anteil entsprechen und der Charakter oder die Seele eher einem anderen. Wir werden von Geburt an mit unserer ganz spezifischen Mischung ausgestattet. Allerdings beeinflussen die verschiedenen Lebensphasen, äußere Einflüsse (wie z.B. das Wetter, Stress und Umwelt) und auch Selbstfürsorge das Gleichgewicht unseres individuellen Konstitutionstypen.
In meiner Arbeit als Gesundheitsberaterin verknüpfe ich die westliche Betrachtung der verschiedenen Konstitutionstypen mit den drei sogenannten Doshas der ayurvedischen Heillehre. Die Unterscheidung der drei Anteile – Vata, Pitta und Kapha – sind der des Empfindungs-, Bewegungs- und Entspannungstypen sehr ähnlich. So lässt sich meiner Erfahrung nach meine individuelle Beratung wunderbar ergänzen.
Wie ist der Empfindungstyp?
Empfindlich? Nein! Der Empfindungstyp ist vielmehr empfindsam und sensibel, kann subtile Schwingungen in sich selbst und im Außen besser als andere Menschen wahrnehmen. Das kann auf der einen Seite auch mal anstrengend sein und bei übermäßigem Ungleichgewicht dieses Anteils können sich diverse Beschwerden einstellen.
Starke Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit können sich u.a. seelisch manifestieren. Auf körperlicher Ebene kann die Haut sehr trocken werden und zu viel Luft im Bauch entstehen. Empfindungstypen können auf körperlicher Ebene schlank und besonders groß oder klein sein, die Gelenke knacken meist auch sehr viel.
Regelmäßigkeit und Wärme sind da Faktoren, die ich bei einem Ungleichgewicht des Empfindungstypen-Anteils gerne empfehle. Wenn es um die Ernährung geht, können die verschiedenen Geschmacksrichtungen eine hilfreiche Rolle spielen. Im Ayurveda wird der von Luft und Raum bestimmte Vata-Anteil gerade durch die Geschmacksrichtung süß (z.B. Getreide und Bananen) gestärkt.
Wie ist der Entspannungstyp?
Von der Geschmacksrichtung süß sollte sich bei einem Ungleichgewicht der Kapha-Typ eher distanzieren. Das Äquivalent des geerdeten Kapha-Anteils sehe ich im Entspannungstyp. Dieser Anteil kann sich auf körperlicher Ebene in einer robusten Figur zeigen und er neigt in der Regel eher zu Wasseransammlungen oder „Pölsterchen“. Die Schwierigkeit auf seelischer Ebene loszulassen kann sich bis hin zu lethargischem Verhalten einschleichen.
Die Geschmacksrichtung bitter (z.B. Rucola und Löwenzahnsaft) kann hier vermehrt in die alltägliche Ernährung eingebaut werden. Das Tolle am Entspannungstyp ist, dass dieser in der Regel sehr loyal und beständig ist. Oftmals verfügt er über ein sehr stabiles Immunsystem.
Wie ist der Bewegungstyp?
Der Bewegungstyp zeichnet sich durch sein Feuer aus. Meist ist er dynamisch, aktiv und bestimmt. Der Körper ist normal gebaut, athletisch bis muskulös. In der Persönlichkeit kann er aber gerne auch mal gereizt und aggressiv sein. Ein Ungleichgewicht kann sich auf körperlicher Ebene zum Beispiel in Sodbrennen zeigen und einer zu schnellen Verdauung. In der ayurvedischen Heillehre sehe ich den feurigen Pitta-Anteil als Äquivalent zum Bewegungstyp.
Da der Bewegungstyp schnell sauer werden kann, ist es bei Bedarf von Vorteil, die Geschmacksrichtung sauer zu reduzieren. Herbe Lebensmittel (z.B. Kurkuma und Kichererbsen) können dagegen vermehrt gegessen werden. Bei diesem Konstitutionstypen kann mit kühlenden Maßnahmen gearbeitet werden und die haben in der Regel eine ausgleichende Wirkung.
Welche Mischungen gibt es?
Grundsätzlich ist jede Mischung der verschiedene Konstitutionstypen möglich. Es gibt Kombinationen, wie die des Bewegungs- und Entspannungstypen, die eine wahre Power-Konstellation sein können. Andere Mischungen brauchen vielleicht öfter Aufmerksamkeit, da sich je nach äußeren und inneren Umständen schneller ein Ungleichgewicht einstellen kann. Davon betroffen ist meist der Empfindungstyp.
Ich persönlich habe eine dominante Mischung aus Bewegungs- und Empfindungstyp. Da der Empfindungstyp von Wärme profitiert und der Bewegungstyp von Abkühlung, kann es durchaus auch mal schwierig sein für mich, meinen Konstitutionstypen im Gleichgewicht zu halten. Was ich allerdings mit der Zeit gelernt habe ist, dass gerade das Wetter und die Jahreszeiten stark beeinflussen, welcher Anteil in mir mehr Aufmerksamkeit benötigt. Bei Kälte und Wind ist es meine empfindsame Seite und bei Hitze und Sonne ist es mein feuriger Anteil.
Typgerechte Ernährung entsprechend der individuellen Mischung
In meiner täglichen Arbeit als Gesundheitsberaterin sehe ich sehr häufig die positiven Auswirkungen einer typgerechten Ernährung entsprechend der individuellen Konstitution. Die Lebensqualität und das Wohlbefinden können sich enorm steigern, wenn erst einmal die Werkzeuge bekannt sind, die etwaige Ungleichgewichte ausgleichen können. Nicht nur die Ernährung spielt da eine essentielle Rolle, sondern auch Verhaltensweisen und tägliche Rituale.
In diesem Artikel kann ich nur einen kleinen Einblick in die Wirkungskraft der typgerechten Ernährung und der Konstitutionstypen geben. Gerne unterstütze ich dich aber persönlich oder online als Gesundheitsberaterin bei der Entwicklung deiner ganz individuellen Ernährungsstruktur!