Yoga? Warum?
Diesen Artikel möchte ich dem Thema Yoga widmen. Für mich ist diese heilsame Praxis in den letzten 5 Jahren zu einer der wichtigsten Bestandteile meiner körperlichen und seelischen Gesundheit geworden.
Angefangen habe ich 2014 damit, weil mich keine Physiotherapie und kein Osteopath langfristig von meinen Rückenschmerzen befreien konnte. Seit 2007 hatte ich neben dem Studium und der Arbeit zusätzlich gekellnert. Meine linke Schulter sowie die Wirbelsäule wollten die einseitige Belastung irgendwann nicht mehr hinnehmen. Yoga hat mich letztendlich von meinen Schmerzen befreien können.
Am Ende des Artikels schreibe ich auch über meine ganz persönliche Erfahrung mit Yoga in der Schwangerschaft. Im fünften Monat war ich für 8 Tage auf einer Yoga-Cruise auf einem Segelboot in der Türkei – eine der spannendsten und schönsten Erfahrungen meines Lebens!
Was bedeutet Yoga für mich?
Seit einiger Zeit bin ich auf Instagram unterwegs und ich muss gestehen, dass es mich gleichsam fasziniert und abschreckt. Vor allem, wenn es um Yoga geht. Es tummeln sich so einige sehr begabte Yogis auf diesem Kanal und andere, die es vielleicht einmal werden.
Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich in so manchen Körperübungen sehr gut bin, allerdings verzichte ich bewusst auf fancy Bilder von mir in diversen Yoga-Posen. Erstens bin ich keine Yoga-Lehrerin und zweitens geht es mir nicht um die Posen an sich, sondern um dieses bestimmte Gefühl der völligen Schwerelosigkeit in mir, das während und auch nach einer Yoga-Einheit in mir aufkommt.
Ein Gefühl, das nicht nur meinen Körper umhüllt, sondern auch meinen Kopf und das, was da so intern abläuft.
Warum singen die so komisch?
„Om“ (A-U-M ausgesprochen) ist ein Laut, den viele sehr wahrscheinlich mit Yoga in Verbindung setzen. Diese heilige Silbe ist auch wichtiger Bestandteil der tausende Jahre alten Philosophie und Praxis.
Ich erinnere mich noch, als ich bei einer symphatisch durchgeknallten Yoga-Lehrerin aus China zum ersten Mal Yoga-Unterricht genommen habe.
Da war ich anfangs etwas irritiert von den Gesängen, die Teil der Unterrichtseinheiten waren. Im Laufe der Zeit haben diese Gesänge sich allerdings für mich zu einem angenehmen Ritual entwickelt, weil man die Übungen immer mit dem Mantra „Om“ begonnen und beendet hat. Und jedes Mantra hat eine spezielle Bedeutung. A-U-M steht für den Anfang, die Mitte und das Ende, es verbindet also alles was war, ist und sein wird.
Yoga ist für mich eine ganzheitliche Erfahrung, die mir ein Gefühl der Einheit mit mir selbst und meiner Umwelt bzw. der Natur und dem Universum vermittelt. Es ist für mich kein körperlicher Sport im westlich-postmodernen Sinn. Für manche mag sich das etwas spirituell anhören und im Endeffekt ist es das auch. Es ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert, sich mal mit seinen spirituellen Anteilen auseinanderzusetzen, weil es eine neue Sicht auf das Leben eröffnen kann.
Yoga ist kein Olympia
Der Satz „Yoga ist kein Olympia“ hat es mir bei meiner chinesischen Yogalehrerin besonders angetan. Denn er fasst das zusammen, worum es bei Yoga für mich geht.
Es geht um dich und deine individuellen Stärken und Schwächen, die du in deinem Tempo überwinden, spüren oder begutachten darfst. Es geht nicht um Konkurrenzkampf oder Oberflächlichkeiten – Wer kann es besser, schöner, verbogener?
Und weil Yoga für mich kein Konkurrenzkampf ist, sondern die einheitliche Beschäftigung mit mir selbst, ist es ein außergewöhnliches Mittel für mich, um loszulassen. Erst mit dem Körper, dann mit dem Geist oder umgekehrt. Je nachdem, was einem besser liegt: die Meditation oder die körperlichen Übungen.
Ich bin ganz klar der Typ, der erst durch die körperlichen Einheiten den Kopf frei bekommt. Schließlich ist eins der wichtigsten Dinge beim Yoga, den Atem in Einklang mit den Bewegungen zu bringen, tief und bewusst zu atmen und in seinen Körper und Geist hinein zu spüren.
Den Körper neu spüren
Mit der Ankunft eines neuen Lebens in mir durfte und darf ich meinen Körper neu kennenlernen. Während meiner bisherigen Schwangerschaft hat sich mein Körper schon ganz schön verändert. Gerade meine Körpermitte, die so wichtig im Yoga ist. Diese Körpermitte ist quasi besetzt und gibt es nicht mehr, haha.
Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, dass mein Gleichgewicht neu kalibriert werden muss und ich keine stärkenden Core-Übungen mehr machen darf. Zu meinen Lieblings-Übungen gehören Drehübungen und Übungen auf dem Bauch. Diese Übungen sind seit der Schwangerschaft tabu. Auch die Krieger-Positionen fielen mir am Anfang schwer, weil sie durch starkes Ziehen des wachsenden Bauches nicht auszuführen waren.
In den ersten drei Monaten war mir ohnehin nicht nach Bewegung und die meiste Zeit des Tages habe ich auf der Couch gelegen, weil mir übel war und ich von bleierner Müdigkeit eingenommen war.
Gesund: Yoga in der Schwangerschaft
Nachdem ich mich etwas informiert hatte, was ich als Schwangere so an Yoga-Übungen machen darf, war ich zunächst etwas enttäuscht. Auch meine geliebten Rückenübungen sind zwar bis zu einem gewissen Grad erlaubt, haben sich Anfangs aber extrem unangenehm angefühlt. Trotzdem sehnte ich mich nach diesem unvergleichlichen Gefühl während und nach einer Yoga-Einheit.
Regelmäßige Bewegung ist neben Entspannung (u.a. Meditation), viel Wasser und einer ausgewogenen Ernährung super wichtig in der Schwangerschaft. Diese drei Säulen bilden das Fundament für eine angenehme Schwangerschaft, die natürlich von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. Ich persönlich schaue immer, wie ich mich im Moment fühle und ob ich mir vorstellen kann, mich jetzt intensiver zu bewegen. Wenn der Arzt oder die Hebamme aber dazu rät, sich viel auszuruhen und wenig Sport zu treiben, sollte das definitiv berücksichtigt werden.
Da meine Schwangerschaft bisher unkompliziert verläuft, habe ich mich seit dem vierten Monat immer mehr an Yoga und lange Spaziergänge herangetraut. Meine Freundin und Yoga-Lehrerin Yesim ist zufällig ein paar Wochen vor mir schwanger geworden und konnte mir durch ihre Erfahrung und Zusatzqualifikation für Schwangerschafts-Yoga sehr gute Tipps geben.
Schwanger zur Yoga-Cruise
Im fünften Monat sollte ich dann zu einer Yoga-Cruise mit Yuva Yoga in den Urlaub aufbrechen. 8 Tage auf einem Segelboot auf dem Meer irgendwo in der Türkei! Ich hatte immer ein gutes Gefühl im Bauch, was diese Reise betraf, allerdings hat mein Umfeld mich manchmal etwas verunsichert. Das sollte jeder dann doch für sich selbst entscheiden und ich bin meiner Intuition gefolgt. Beste Entscheidung!
Wir haben zweimal am Tag Yoga und Meditation auf dem Programm gehabt, was ich nur an einem Tag komplett geschafft habe. Jeden Morgen und Abend bin ich in mich gegangen. Wenn meine Mutterbänder vom Vortag schmerzten oder ich einfach sehr müde und schwach war, habe ich mich zum Meditieren dazu gesetzt oder auch gemütlich einen Kaffee in der Lounge an Deck getrunken, haha!
Ich freue mich, wenn dich dieser Artikel inspirieren kann und ich werde nicht müde zu betonen, dass Yoga eine wunderbare Möglichkeit ist, seinen Körper und Geist zu stärken. Gerne kannst du weiter auf meinem Blog stöbern und dich zu Themen rund um die ganzheitliche Darmgesundheit und Ernährung inspirieren lassen.