Fruchtbarkeit der Frau

In diesem Artikel geht es um die körperliche Fruchtbarkeit der Frau. Finde heraus, welche ganzheitlichen Faktoren Fruchtbarkeit fördern und welche nicht.

Manchmal ist gerade die weibliche Fruchtbarkeit mit Scham besetzt. Und das kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Denn 2018 wurde bei mir Endometriose diagnostiziert. Aufgrund dessen musste mein rechter Eierstock operativ entfernt werden. Daraufhin sagten mir die Ärzte, dass ich unter diesen Umständen wohl keine Kinder mehr bekommen würde.

In der Tat gibt es Fälle, in denen eine Schwangerschaft schwierig oder gar unmöglich ist aufgrund der genetischen Prädisposition und/oder der körperlichen Verfassung. Und bei einem begründeten Zweifel an der eigenen Fruchtbarkeit oder Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat hinzugezogen werden!

Speziell bei Kinderwunsch ist nicht nur die Frau, sondern auch der Mann in Betracht zu ziehen, falls es Probleme gibt. Gesunde Frauen können mit typgerechten Ernährungsempfehlungen, passender Nahrungsergänzung/ Heilpflanzen und anderen ganzheitlichen oder therapeutischen Maßnahmen (z.B. Akkupunktur) die eigene Fruchtbarkeit unterstützen.

Aber auch die Fruchtbarkeit in Form von Kreativität und das Wohlbefinden insgesamt können durch entsprechende Maßnahmen gesteigert werden. Denn nicht jede Frau hat das Bedürfnis, Kinder zu bekommen.

In meinem persönlichen Fall konnte ich durch professionelle Begleitung und ganzheitliche Maßnahmen über mehrere Monate hinweg 2019 mein kleines Wunder, meinen Sohn, empfangen. Dafür bin ich mehr als dankbar, weil ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist.

Welche Rolle spielt die Monatsblutung?

Für die biologische Fruchtbarkeit der Frau spielt besonders ihr Zyklus eine wichtige Rolle. Der wichtigste Faktor ist der Eisprung. Denn ohne gereifte Eizelle, die aus dem Eierstock “gesprungen” ist, und im Eileiter auf den männlichen Samen wartet, ist keine natürliche Fortpflanzung möglich.

Es gibt Frauen, die zwar jeden Monat ihre Monatsblutung beobachten, aber keinen Eisprung haben. Der weibliche Hormonhaushalt ist recht empfindlich und im Zweifelsfall sollte mithilfe professioneller Betreuung der individuelle Hormonstatus untersucht und weitere Maßnahmen beschlossen werden.

Meiner Erfahrung nach ist der Darm ein wichtiger Faktor, der das hormonelle Gleichgewicht maßgeblich beeinflussen kann. Beim Thema Fruchtbarkeit macht es Sinn, sich auch um seinen Darm bzw. das Darm-Mikrobiom zu kümmern. Denn dort sind unzählige Darm-Bakterien versteckt, die für uns wertvolle Stoffe und Hormone für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden produzieren.

Typgerechte Ernährung und Fruchtbarkeit

Entsprechend der ayurvedischen Heillehre gibt es verschiedene Konstitutionstypen bzw. Doshas. Je nachdem, wie die Menstruationsblutung verläuft und wie mögliche Beschwerden aussehen, wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden.

Die empfindsamere Vata-Frau hat eher mit Ängstlichkeit und innerer Unruhe zu tun. Aufgrund ihres feingliedrigen Körperbaus tendiert sie nicht nur zur unregelmäßigen Verdauung, sondern auch zu einer unregelmäßigen und oftmals leichten Blutung. Hier sind besonders warme und nährende Speisen wichtig.

Die leidenschaftliche Pitta-Frau hat tendenziell mit zu viel Hitze zu tun und neigt zu einer starken Blutung sowie Hautbeschwerden und Kopfschmerzen während der Menstruationsblutung. Der Zyklus ist meist regelmäßig, dennoch ist Endometriose ein häufiges Problem von Pitta-Frauen. Vor allem bittere Nahrungsmittel und der Verzicht auf Kaffee und Alkohol können sich positiv auf den Körper auswirken.

Die beständige Kapha-Frau hat meist mit Trägheit und Wassereinlagerungen während der Blutung zu kämpfen. Ihre Zyklen sind eher lang und das Blut dickflüssig. Der Verzicht auf Salz, Zucker und zu viele Kohlenhydrate hat sich als besonders wirksam erwiesen. Auch scharfe Lebensmittel können bei guter Verträglichkeit den Stoffwechsel ankurbeln.

Welche Lebensmittel bevorzugen?

Nicht nur im Ayurveda sollten frische und unverarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden. Mikronährstoffe sind für die Fruchtbarkeit nämlich unverzichtbar. Denn speziell wenn es darum geht, ein Kind zu empfangen, ist ein gut genährter Körper für das Wohl von Kind und Mutter unverzichtbar.

Im Ayurveda bereitet man sich in der Regel 1 – 1,5 Jahre auf die Empfängnis vor und füllt alle körperlichen und seelischen Reserven auf. Und das sowohl bei der Frau als auch beim Mann.

Für eine empfindsame Vata-Frau kann zu viel Rohkost nicht förderlich sein, auch wenn es viele Nährstoffe enthält. Warme und “saftige” Speisen, wie Suppen und Eintöpfe, schonen das Verdauungsfeuer und stärken damit die Fähigkeit, die Mahlzeiten richtig zu verdauen und die Mikronährstoffe besser aufzunehmen.

Auch Makronährstoffe, wie Kohlenhydrate, Proteine und vor allem Fett, dürfen nicht zu kurz kommen. In meinen Beratungen erlebe ich es häufiger, dass gerade Frauen versuchen auf Fett zu verzichten. Dabei kommt es nicht selten vor, dass zusätzlich sehr viel Sport getrieben wird. Leider ist dies eine Kombination, die der Fruchtbarkeit absolut nicht dienlich ist.

Gerne empfehle ich regelmäßig meine köstliche Hühnersuppe zu genießen oder mit Ghee zu kochen. Die geklärte Butter stärkt den Körper und bietet durch das Cholesterin wichtige Bausteine für die Hormone. Kapha-Frauen sollten jedoch nicht zu fettig essen, da es ein Ungleichgewicht fördern kann.

Bananen, Trauben, Granatapfelkerne, getrocknete Früchte, Mandeln und Cashews sind auch Lebensmittel, die vermehrt in den Speiseplan integriert werden können. Laut ayurvedischer Heillehre sind sie voller Lebensenergie.

Worauf besser verzichten?

Es gibt ein paar Faktoren, die der Fruchtbarkeit im Weg stehen können. Zu viel Stress ist einer der bedeutendsten. Stresshormone, wie Cortisol, können alle Hormone des Körpers negativ beeinflussen. Auch der Darm kann empfindlich auf Dauerstress reagieren. Wie du dich und deinen Körper vor Stress schützt, kannst du in diesem Artikel nachlesen: hier.

Auch zu viel Kaffee kann den Stresspegel erhöhen. Deshalb kann die Reduzierung oder der komplette Verzicht von Kaffee vorteilhaft sein. Gerade die Pitta-Frau profitiert davon, auf Kaffee zu verzichten.

Alkohol sollte keine Frau trinken, die ihre Fruchtbarkeit fördern möchte. Natürlich reagiert jede Frau bei allen Nahrungs- und Suchtmittel ganz individuell empfindlich. Es lohnt sich an dieser Stelle das eigene Befinden zu beobachten und eventuell übergangsweise zu dokumentieren.

Zu viel “freier” Zucker sollte im besten Fall vermieden werden. Denn auch der Insulinspiegel wirkt sich maßgeblich auf die Gesamtheit der Hormone des Körpers aus. Hier ist es wichtig, täglich mit einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung zu arbeiten, um zu stark schwankende Blutzuckerspiegel zu vermeiden.

Was kann ich noch ganzheitlich tun?

Das Thema Fruchtbarkeit ist ein komplexes Thema und ich kann es in diesem Artikel nur anreißen. Es gibt neben der Ernährung zahlreiche andere Bereiche des Lebens, die für mehr Fruchtbarkeit gefördert werden können. Der Darm sowie die Leber sind für die reibungslose Produktion und Verstoffwechselung von Hormonen essentiell und sollten beim Thema Fruchtbarkeit stets auch beachtet werden.

Entspannung und das Ausleben der eigenen Weiblichkeit können ebenso von großem Wert sein. Auch Selbstfürsorge und Selbstliebe dürfen im Prozess des körperlichen Empfangens mit einbezogen werden. Mich persönlich haben auch Massagen und Akkupunktur zu mehr Gleichgewicht geführt.

Ich freue mich, wenn dir mein Artikel gefällt! Gerne begleite ich dich mit meiner ganzheitlichen Darmberatung persönlich auf deinem individuellen Weg zu mehr Wohlbefinden.